Schatten und Licht zu den Festtagen
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- Erstellt: Dienstag, 24. Dezember 2013 01:17
- Zuletzt aktualisiert: Dienstag, 24. Dezember 2013 02:11
- Veröffentlicht: Dienstag, 24. Dezember 2013 01:17
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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shz
Zukunft der Windenergie - Fördern oder Fordern?
Die Entwicklungsgesellschaft hatte zum Meinungsausstausch eingeladen – und zahlreiche Experten diskutierten über Windkraft und EEG-Umlage.
Klimaretter in Schleswig-Holstein?
Hier spricht die Raffgier der Windkraft!
Leseproben:
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„Für Onshore-Anlagen gibt es Einschnitte!", warnte Martin Schmidt. Er geht davon aus, dass alle erneuerbaren Energien langfristig ohne Förderung auskommen sollen. Schon ab 2018 solle die Förderhöhe über Abschreibungen geregelt werden. Dr. Markus Hirschfeld, Referatsleiter im Kieler Energiewendeministerium, befürchtet, dass die EEG-Novelle schon früher als 2015 in Kraft treten könnte. Da das Bundeskabinett den Gesetzentwurf schon bis Ostern beschließen wolle, sei mit einem Inkrafttreten vielleicht schon im September oder Oktober 2014 zu rechnen. Gleichwohl machte Martin Schmidt deutlich: „Für bestehende Anlagen gibt es Bestandsschutz."
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Martin Schmidt erinnerte daran, dass das 1991 beschlossene Stromeinspeisegesetz zu einem regelrechten Bauboom bei Windenergieanlagen geführt habe. Es wurde 2000 durch das Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) abgelöst, das den Vergütungssatz für 20 Jahre garantierte. In den vergangenen zehn Jahren stagnierte die Zahl der Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein bei rund 2600 Anlagen. Die installierte Leistung nahm aber durch größere Anlagen und Repowering laufend zu und kletterte von 1502 MW ub 2001 auf aktuell 3145 MW.
Holger Arntzen beschrieb die Wertschöpfungskette der Windbranche mit 7000 Beschäftigten in landesweit über 200 Betrieben. Allein in den Kreisen Dithmarschen und Steinburg würden jährlich 150 bis 170 Millionen Euro Einspeisevergütungen und zwölf Millionen Gewerbesteuer gezahlt. Für Neuinstallationen, Betrieb und Wartung der Windparks würden in Schleswig-Holstein 665 Millionen Euro ausgegeben und 4500 neue Arbeitsplätze geschaffen. Gleichwohl bedauerte er, dass die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung spürbar abgenommen habe. Deshalb müssten sich die Genehmigungsbehörden immer mehr mit Einsprüchen und Gerichtsverfahren herumschlagen, was zu längeren Bearbeitungsfristen führe.
Dr. Markus Hirschfeld begründete die von sechs Wochen auf bis zu neun Monate ausgeweitete Bearbeitungsdauer von Anträgen mit vielfach unvollständigen Antragsunterlagen. Peter Schütt aus Wilster bat dafür um Verständnis, denn Investoren stellten lieber schnell ihre Anträge, um in den Genuss der aktuell noch guten Vergütung ihrer Stromerzeugung zu kommen und nicht durch die vom Gesetzgeber beschlossenen degressiven Vergütungen Einbußen hinnehmen zu müssen.
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http://www.shz.de/lokales/norddeutsche-rundschau/foerdern-oder-fordern-id5242821.html
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Gabriel macht grünen Bock zum Gärtner
Windkraft-Lobbyist Baake an exponierter Stelle im Energieministerium
DIE WELT
Die Windkraft-Lobby ist Staatssekretär bei Gabriel
Treffliches von Miersch und Maxeiner
Leseprobe:
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Baake entwarf das Erneuerbare-Energien-Gesetz
Aber wie ist das bei einer NGO wie der Deutschen Umwelthilfe (DUH)? Dem Namen nach vertritt sie die Interessen der Umwelt, also einer Sache, die allen gehört und ohne die niemand leben kann. Die Organisation nimmt immerhin 7,5 Millionen Euro im Jahr ein.
Zu den größten Spendern zählen genau jene Firmen, die das verkaufen, was die DUH in gezielten Kampagnen als Hilfe für Umwelt propagiert: Wind- und Solarkonzerne, Hersteller von Dieselrußpartikelfiltern und Dosenpfandautomaten. Die Stiftung Warentest bescheinigt der DUH niedrige Transparenz bei den Finanzen.
Der frühere Chef der DUH heißt Rainer Baake. Jetzt wurde er Staatssekretär im Wirtschaftsressort und soll die Energiewende retten. Dabei war es Baake, der für Jürgen Trittin das unsoziale und ökologisch zerstörerische Erneuerbare-Energien-Gesetz entworfen hat.
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Kommentar
Frei nach Schiller
[Leserbrief] zum Artikel „Grüne besetzen Machtpositionen in Merkels schwarz-roter Regierung. SPD überlässt grünen Fachleuten Führungsposten bei Wirtschaft, Umwelt und Justiz" (F.A.Z. vom 17. Dezember) zur Beibehaltung von Staatssekretär Rainer Baake im Wirtschaftsressort für die Umsetzung der energiepolitischen Ziele der Koalition. Nicht Franz, Baake heißt die Kanaille. (Frei nach Schiller).
Wenn ich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung glauben darf, ist jetzt ein Mensch, der die größten Fehlentscheidungen der letzten fünfzig Jahre, den Atomausstieg und das EEG, maßgeblich mitzuverantworten hat, zum Staatssekretär des Wirtschaftsministeriums ernannt worden, das ja wohl auch für die Energiepolitik zuständig sein soll. Armes Deutschland!
HARTMUT NIGGE, BAD SASSENDORF
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EEG-Förderungen und Standorte
Hier streitet u.a. die Windkraftlobby:
Wer bekommt den Zuschlag, Windkraftwahn in Nord oder Südwest?
heute.de
Leseprobe:
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Kampf um Windmühlen
Und auch an anderer Stelle hakt es. Als Baden-Württembergs grüner Ministerpräsident Winfried Kretschmann Widerstand gegen die von der Großen Koalition vereinbarte Drosselung beim Windenergieausbau an Land ankündigt, kontert sein SPD-Kollege aus Schleswig-Holstein, Torsten Albig, prompt: Die Berliner Linie sei richtig. Statt in jedem Bundesland Windräder aufzustellen, solle man die Förderung auf effektive Standorte konzentrieren.
Die Grünen im Südwesten wollen das nicht auf sich sitzen lassen: Die verabredeten Maßnahmen wären ein "harter Schlag gegen die Energiewende im Südwesten und würden ausgerechnet an den energieintensivsten Standorten in Süddeutschland den Ausbau der Wirtschaft abwürgen", mahnt Agrarminister Bonde. Grünen-Chef Cem Özdemir spricht von einem Alarmsignal.
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http://www.heute.de/energiepolitik-schiebt-keil-zwischen-spd-und-gruene-31215954.html
und DIE WELT
http://www.welt.de/politik/deutschland/article123176189/Norden-will-Stromversorger-des-Suedens-werden.html
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BILD.de
Sinnvolles von Sinn
Ifo-Präsident Sinn: Energiewende ins Nichts
München (dpa/lby) - Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn hat ein Ende des deutschen Alleingangs in der Energiepolitik gefordert. «Die Räder einer Industriegesellschaft mit Wind- und Sonnenstrom drehen zu wollen, ist eine Illusion», erklärte der Wirtschaftsforscher am Freitag in München. Weil dieser Strom kaum mehr bezahlbar wäre, müsste Deutschland am Ende französischen und tschechischen Atomstrom kaufen oder neue Kohlekraftwerke bauen müssen.
http://www.bild.de/regional/muenchen/ifopraesident-sinn-energiewende-ins-nichts-33945210.bild.html
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DIE WELT
De-Industrialisierung Deutschlands hat begonnen
In Deutschland hat einer Studie der Deutschen Bank zufolge eine schleichende De-Industrialisierung eingesetzt. Schuld seien die steigenden Strompreise als Folge der Energiewende.
Leseprobe:
Wegen der hohen Strompreise in Folge der Energiewende hat in Deutschland bereits eine schleichende De-Industrialisierung begonnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Deutschen Bank.
So hielten sich die energieintensiven Branchen schon seit Jahren mit Investitionen in Deutschland zurück, schreiben die Volkswirte der DB Research. Nur in zwei der letzten 17 Jahre hätten ihre Investitionen über dem Wert der Abschreibungen gelegen.
In der Folge sei der Wert des Nettoanlagevermögens der energieintensiven Betriebe um mehr als elf Prozent gesunken, während es in den übrigen Branchen zu einem Wachstum von fünf Prozent gekommen sei. Bei weiter überproportional steigenden Energiepreisen sei mit Umsatzverlusten zwischen 5 und 16 Milliarden Euro im Jahr zu rechnen.
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http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article123098987/De-Industrialisierung-Deutschlands-hat-begonnen.html
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1A Verbraucherportal
Die energiepolitischen Kernpunkte der neuen Regierung
Freitag, 20. Dez 2013, 10:47 von Christopher Groß
Der Koalitionsvertrag ist zwar schon länger bekannt aber erst seit Samstag steht fest, dass es in der 18. Legislaturperiode eine Regierungskoalition aus CDU, CSU und SPD geben wird. Es ist also Zeit, den Koalitionsvertrag und insbesondere die energiepolitischen Ziele genauer zu betrachten.
Leseprobe:
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Unkonkrete Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes
Einem vorher viel diskutierten Thema wird sich die große Koalition wohl auch annehmen - dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Laut Koalitionsvertrag wird eine schnelle und grundlegende Reform des EEG angestrebt, die bis Ostern 2014 vorliegen und schon im nächsten Sommer verabschiedet werden soll. Überförderungen sollen für Neuanlagen schnell und konsequent abgebaut werden.
Zu den wenig konkreten Formulierungen und Vorschlägen zur EEG-Reform im Koalitionsvertrag äußerte sich der ehemalige Umweltminister Peter Altmaier in der Talkshow von Maybritt Illner. Laut ihm hätte man die Festlegungen detaillierter formulieren können, allerdings wolle man das Beihilfeverfahren der EU abwarten. Bei dem Beihilfeverfahren, will die EU-Kommision überprüfen, ob die EEG-Rabatte für die Industrie in Höhe von mehreren Milliarden Euro rechtswidrig sind.
http://news.1a.net/energie/die-energiepolitischen-kernpunkte-der-neuen-regierung-16669
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Endlich Flaute!
Von der weitverbreiteten Unwissenheit und Ignoranz der Deutschen zur Versorgungs(un)fähigkeit von WKA und PV
WELT am SONNTAG
In der Winterpause
Autor Daniel Wetzel
Die Produktion von Solar- und Windstrom ist Anfang Dezember fast völlig zum Erliegen gekommen. Der Betrieb anderer Kraftwerke ist unprofitabel.
Ein Dilemma für Superminister Sigmar Gabriel
Leseprobe:
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Für die Dauer einer Stunde kamen die Betreiber von Wind- und Solaranlagen dem Ziel recht nahe: Am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, deckten sie gegen 14 Uhr immerhin 67 Prozent des deutschen Strombedarfs.
Wer wollte angesichts solch deutlicher Zahlen nicht von der Allmacht erneuerbarer Energien träumen? Orkantief "Xaver" sorgte ja noch Anfang Dezember für eine Windstrom-Menge, die dem Output von 26 mittleren Atomkraftwerken entsprach, meldete frohgemut erneut das Münsteraner IWR. Gab es einen besseren Beweis, dass erneuerbare Energien konventionelle Kraftwerke bereits weitgehend überflüssig gemacht haben? Sprach nicht auch die etablierte Energiewirtschaft längst nur noch von "Residual-Kraftwerken", wenn sie ihre eigenen Gas-, Atom- und Kohleblöcke meinte? "Residual" für den "Rest", der bestenfalls mal kurz aushelfen darf, wenn der Wind nicht weht?
Die Jubelnachrichten der Ökostrom-Statistiker haben allerdings bedenkliche Folgen. Viele Bürger sehen inzwischen das Grünstrom-Zeitalter schon zum Greifen nah, die Energiewende fast am Ziel. Wer braucht da noch Kohlekraftwerke? Nach einer aktuellen, repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid im Auftrag der TU Bergakademie Freiberg glaubt ein Drittel der Deutschen, man könne in der Stromproduktion "ohne Probleme sofort oder bis 2020 auf Kohle verzichten". Sie schätzen den Anteil von Stein- und Braunkohlestrom in Deutschland im Durchschnitt auch auf lediglich 25 Prozent. In Wahrheit liegt er mit 44 Prozent knapp doppelt so hoch.
Bei solchen Wissensdefiziten wundert es wenig, wenn die Energiedebatte gelegentlich von euphorischem Überschwang geprägt ist. "Vattenfall den Stecker ziehen", "RWE enteignen", "E.on aus dem Lande treiben"– warum nicht gleich heute noch, wenn die Erneuerbaren doch offenbar schon so viel Leistung bringen? Also Steuern her auf Steinkohle und Kernbrennstäbe. "Entzieht den Braunkohleschürfern die Konzession sofort": Solche Forderungen grüner Umwelt- und Basisgruppen werden auch von der Mitte der Gesellschaft oft kritiklos weitergetragen.
Die schönen Statistiken der Ökostrom-Produktion haben nur einen Haken: Sie erwecken ein völlig falsches Gefühl von Sicherheit. Erneuerbare Energien liefern in der kalten Jahreszeit über Wochen und Monate hinweg oft kaum nennenswerte Strommengen. Einen Vorgeschmack lieferte das Orkantief "Xaver" Anfang Dezember: Kaum war es weg, kamen Flaute und Hochnebel. Die Wind- und Solarstromproduktion lag in der vergangenen Woche durchgehend komplett danieder. Mehr als 23.000 deutsche Windkraftanlagen standen tagelang still. Eine Million Fotovoltaikanlagen, vom Verbraucher mit 108 Milliarden Euro subventioniert, stellten die Arbeit nahezu vollständig ein und lieferten selbst zur besten Mittagszeit nur ganz kurz mal ein paar Kilowattstunden. Eine ganze Woche lang mussten da die ungeliebten Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke überschlägig geschätzt 95 Prozent der deutschen Stromversorgung übernehmen.
http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article123207853/In-der-Winterpause.html