Windkraft in Tourismusgebieten - kein Selbstgänger mehr in Fragen der Akzeptanz
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- Erstellt am Sonntag, 13. Juli 2014 10:33
- Zuletzt aktualisiert am Sonntag, 13. Juli 2014 10:55
- Veröffentlicht am Sonntag, 13. Juli 2014 10:33
- Geschrieben von Jutta Reichardt
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Kooperation der Branchen Tourismus und Erneuerbare Energien
Auftragssstudie zu WKA und Tourismus in den Norddeutschen Ländern
Die Studie berichtet von unterschiedlicher Störanfälligkeit in den Bundesländern mit Meerblick.
In S-H, so heißt es, machen diejenigen Urlaub, die nur mäßig empfindlich sind (8%), in Niedersachsen hingegen fühlen sich schon 13% von WKA gestört.
Dass die meisten gut besuchten und hochwertigeren Urlaubsorte in S-H in von Windkraft und Biomasse freier Umgebung liegen (Nordfriesische Inseln, Halbinsel Eiderstedt, Holsteinische Schweiz, Schwansen/Schlei etc.) und der Tourismus im ländlichen Bereich eher zurückgegangen ist wird selbstverständlich nicht thematisiert. Auch nicht, dass die großen Städte Lübeck und Kiel seit einigen Jahren einen Zuwachs erleben und die sind natürlich windkraftfrei...
Auch wurden die befragten Touristen nicht darüber aufgeklärt, dass die Flächen zur Windenergienutzung inzwischen verdoppelt wurden und die Windkraftwerke, die sie zukünftig in S-H erleben doppelt und dreifach so hoch sein werden und ihnen nachts zusätzlich zu Lärm, Infraschallvibrationen, Schattenschlag auch noch Dauerblinken bescheren.
Aber was kann man von einer Auftragsstudie erwarten, an der die Windkraftbranche aktiv beteiligt ist...
Ach ja, die innovative Anregung, man möge doch die Windkraft in die Öffentlichkeitsarbeit einbeziehen und positiv darstellen, dazu solle sie für Touristen erlebbar werden.
Vielleicht mit einer Riesenrutsche unterm Rotor, Ausflugscafé mit Ausblick in der Gondel, romantisches Candlelight-Dinner im Windpark mit Blinkfeuerwerk und für Abenteuertouris ohne Höhenangst: Mutproben auf dem kreisenden Rotor?
Na dann fröhliche Entspannung in der Industrielandschaft im "Echten Norden, dem ehemaligen Land der Horizonte"!
Diese rosigen Aussichten gelten natürlich auch für Niedersachsen und Meck-Pomm.
JR
http://www.shz.de/schleswig-holstein/wirtschaft/studie-windraeder-als-stoerfaktor-fuer-urlauber-id7082346.html
Daß diese "Studie" wie üblich eine reine Auftragsarbeit mit absehbarem Ergebnis ist, zeigt die Broschüre "Nordsee - mehrwert plus" des selben Institutes, die im Auftrag der Nordsee-Tourismus-Service GmbH erarbeitet wurde.
In dieser Broschüre tauchen die Worte Windenergie, Windkraft, WEA, WKA, Erneuerbare, Windmühle oder Befeuerung nicht auf. Im Gegenteil, Natur, Ruhe und Abstand vom Alltag werden als herausragende Merkmale des Tourismus in S-H dargestellt.
Die potenziellen Nordsee SH-Gäste suchen im Urlaub vor allem Ruhe und Erholung, möchten sich entspannen und Abstand zum Alltag gewinnen.
Auch das Naturerlebnis spielt bei den Motiven eine wichtige Rolle.
Insgesamt passen die Motive gut zu der Destination Nordsee SH und bieten die Möglichkeit, ein authentisches Angebot zu schaffen, bei dem Produkt und Kundenansprüche übereinstimmen.
Insbesondere das Thema Natur in Verbindung mit dem UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer bietet Profilierungsmöglichkeiten.
Quelle: http://www.nit-kiel.de/fileadmin/user_upload/pdf/Mehrwertbroschuere_2014.pdf
Bereits im Oktober 2013 hatte der Bundesverband WindEnergie (BWE) auf seiner homepage "verkündigt", es gebe keinen negativen Effekt in der Tourismusbranche durch den Ausbau der Windenergie. Im Gegenteil, Windkraftanlagen seien eine Bereicherung für jeden Tourismusort. Ein Schelm, der hier einen Zusammenhang mit der Studie "Windräder als Störfaktor für Urlauber"
Die Studie einer Touristik-Studentin aus Ba-Wü. geht der Frage nach, ob der Bau von Windkraftanlagen im Münstertal einen negativen Einfluß auf die Entwicklung des Tourismus im Tal habe. Sie zeigt, daß die Besucherzahlen um ca. 20% zurückgehen und sich die Wertschöpfung um einen 6-7stelligen Eurobetrag verringern würde.
Das Ergebnis: Der Abschreckungseffekt könnte tatsächlich weh tun.
Diese Studentin wurde mit Sicherheit nicht vom BWE gesponsort, im Gegensatz zur Studie "Windräder als Störfaktor für Urlauber"
Aber auch in dieser Studie zeigt sich: Die Akzeptanz von Windkraftwerken ist schlechter als die WK-Branche stets beteuert.
Studienarbeit im Münstertal: Verjagen Windräder Touristen?
Würden Windräder Gäste vom Urlaub im Münstertal abhalten? Dieser Frage ist nun eine Touristik-Studentin in ihrer Abschlussarbeit nachgegangen. Das Ergebnis: Der Abschreckungseffekt könnte tatsächlich weh tun.
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Alles lesen: http://www.badische-zeitung.de/muenstertal/studienarbeit-im-muenstertal-verjagen-windraeder-touristen--78008123.html